130.000 Fans beim Auftritt von Schlagerstar Helene Fischer auf dem Gelände der Messe München.
Von einem Hoch namens Helene kann meteorologisch nicht die Rede sein, denn es regnet tagsüber viel und ergiebig. Von einem metaphorischen Hoch allerdings schon, begeistert Helene Fischer am Abend bei etwas besserer Witterung doch sage und schreibe 130.000 Fans. Zumindest wenn man den offiziellen Zahlen glauben schenken darf. Es sind aber wirklich Massen von Menschen auf das Gelände der Messe München gekommen. Deutlich mehr als zum Konzert von Andreas Gabalier vor zwei Wochen am gleichen Ort. Stellt man sich dazu noch einmal 15.000 mehr auf der Theresienwiese beim Konzert von Rammstein vor, stellt sich durchaus die Frage, wie man das hätte umsetzen wollen. Die Idee einer Silvestershow der Rockband dort war von der österreichischen Leutgeb Entertainment Group dann nach viel Kritik auch seitens der Münchner Veranstalterszene fast ebenso schnell wieder begraben wie gesponnen worden.
Für Politik interessiert sich heute in Riem aber eher niemand, sondern mehr für trockene Füße. Stellenweise haben sich doch große Pfützen auf dem Gelände gebildet und beispielsweise der Zugang zur VIP-Tribüne muss mittels ausgelegter Platten erst wieder gangbar gemacht werden. Als Schlager- und Showstar Florian Silbereisen um 20.00 Uhr die gigantische Bühne betritt, um seine ehemalige Lebensgefährtin anzukündigen, hat der Wettergott sogar weitgehend ein Einsehen und schickt mit einem Regenbogen ein kleines Zeichen der Versöhnung. Der passt dann auch perfekt zur bunten, abwechslungsreichen und actiongeladenen Show von Helene Fischer. An Feuerwerk, Flammen und Pyrotechnik wird ebenso wenig gespart wie personell an Band, Tänzerinnen und Tänzern. Auch „Wonder Woman“ Fischer gibt alles und fliegt mehrfach mittels Seilzug über die Köpfe der staunenden Fans. Musikalische zünden die neueren Nummern, die schon mal stellenweise an internationalen Pop à la Jennifer Lopez erinnern, aber nicht ganz so. Die alten Schlagergassenhauer hingegen werden begeistert beklatscht. Besonders natürlich „Atemlos“, das bald wieder durch die Bierzelte auf dem Oktoberfest schallen wird. Hier wird noch mal ordentlich gefackelt und geballert, bevor nach den Zugaben die fast perfekte Pop-Performance bei definitiv nicht perfektem Wetter zu Ende ist.
Weiter geht es am 27.8. mit Robbie Williams an gleicher Stelle und dann hat die Messe, was Konzerte angeht, zumindest für heuer erst mal ausgedient. (Autor Martin Buchenberger)