Seit 1984: 40 Jahre Kufflers Weinzelt

Seit 1984: 40 Jahre Kufflers Weinzelt
Foto: © Erwin Rittenschober

Das Weinzelt-Jubiläum

Kufflers feiern ihr 40 Jahre-Jubiläum mit einer Spende: Von jeder verkauften „Große Kuffler brotZeit“ geht ein Euro an brotZeit e.V. Der Gesamtbetrag wird zum Ende der Wiesn von Kufflers verdoppelt.

Alle Gäste sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen – mit einer Spende an brotZeit e.V. oder indem sie zahlreich die Große Kuffler brotZeit bestellen!

Die Weinzelt-Geschichte

1984 übernehmen Roland Kuffler und sein damaliger Partner Dr. Erich Kaub von der Nymphenburg Sektkellerei ein Zelt, in dem nur Wein ausgeschenkt wird: sein Name ist „Zum Wein-Wirt“. Es gibt kein Bier und die Sperrstunde ist erst um 1 Uhr. Das Geschäft läuft so schlecht, dass die beiden Wirtinnen Doris Kuffler und Veronika Kaub potenzielle Gäste auf der Matthias-Pschorr-Straße einfangen müssen. Nur bei Betriebsende der Bierzelte rennen die Betrunkenen Kufflers das Zelt ein.

Nachdem der Erfolg auf sich warten lässt, nimmt Kuffler Paulaner Weißbier ins Programm und verfährt ansonsten wie in seinen Restaurants: Die Ausstattung des Zeltes ist hochwertig und individuell, die Mitarbeitenden sind charmante Profis, die Küche ist erstklassig und aufwändig – man kocht wie im Restaurant sogar à la minute. Dazu hat er in Helmut Högl und dessen Band einen Musikpartner, der für beste Stimmung sorgt, und er schafft an den Bars Raum für Kommunikation. Siehe da, nach zehn Jahren schreibt man erstmals schwarze Zahlen!

1999 übernehmen Kufflers das Zelt von Nymphenburg Sekt/Schloss Wachenheim. Es folgen der Namenswechsel zu „Kufflers Weinzelt“ und der Bau der neuen Festhalle im Jahr 2005 mit 500 zusätzlichen Plätzen; Stephan Kuffler versteigert das alte Zelt auf ebay für 10.000 Euro.

Stephan und Sebastian Kuffler sind seit Jugendtagen Teil der Weinzelt-Crew und übernehmen ab den 1990er Jahren zunehmend die Führung. Stephan Kuffler verantwortet seit 1994 die Betriebsleitung und wird im Jahr 2000 offiziell zum Wiesnwirt ernannt, seinem Bruder Sebastian Kuffler wird die Ehre 2022 zuteil.

Die Weinzelt-Legenden

Sein Auftritt führt die „Best of“-Liste an: Udo Jürgens erster Spontan-Auftritt bei der Wiesn 1996 ist legendär und es bleibt nicht nur bei einem. Rolando Villazón verwandelt 2005 die nächtliche Partygesellschaft mit einem Medley italienischer Arien in ein atemlos lauschendes Publikum, welches ihn mit tobendem Applaus belohnt.

Campino performt 2012 „Tage wie diese“, bevor er als Stage Diver von Gästen der Boxen 5 und 13 umarmt wird. 2013 entdeckt Stefan Effenberg sein Gesangstalent und die Bühne, 2015 folgt ein Ständchen von Andreas Bourani, 2016 der Hit „Weiterziehn“ von und mit Felix Neureuther. Günther Siegl und die Spider Murphy Gang, Schlagerlegenden wie Michael Holm, DJ Ötzi und immer wieder gerne Patrick Lindner stehen auf der Bühne. Die Weinzelt-Bands Sumpfkröten, Blechblosn und Högl Fun Band machen die freundlichen Übernahmen stets geduldig mit.

Die Weinzelt-Zahlen

In Kufflers Weinzelt sind acht Kilometer Kabel und 500 Meter Trinkwasserrohre und Gasleitungen verlegt. Insgesamt 400 Quadratmeter der Seitenwände sind Fensterflächen. Der Holzboden des 16 Meter hohen, 78 Meter langen und 31 Meter breiten Zeltes misst inklusive des Gartens 3.400 Quadratmeter. Zum Jubiläum 2024 bekommt das Zelt eine neue, 1.500 Quadratmeter große Plane auf ihr, Achtung: Krüppelwalmdach (derlei hat übrigens auf der Wiesn nur Kufflers Weinzelt) gestülpt.

Federico „Freddy“ Gutierrez ist seit 39 Jahren Teil der Weinzelt-Crew, davon 35 Jahre als leitender Küchenchef. Durch seinen Küchenpass gehen in vier Jahrzehnten rund 450.000 halbe Hendl, 40 Tonnen Käse werden zum Wein serviert und 1,2 Millionen Eier für den Kaiserschmarrn aufgeschlagen. 1.900 Fässer Grünen Veltliner leeren die Gäste sowie 80.000 Stamperl Marillenschnaps.

Ein „Renner“ auf der Speisenkarte ist in der Kanzler-Kohl-Ära der „Pfälzer Saumagen“ nach einem Rezept von Kohls Leibmetzger. Als die Regierung wechselt, streicht Kuffler noch lange nicht das Gericht.

Die Weinzelt-News 2024

Neben der Zeltplane erneuert Kufflers langjähriger Architekt, Dipl Ing Gerhard Zobler, alle Tische und Bänke im hinteren Teil des Zeltes sowie den Holzboden aller Laufflächen. Die bestehende Photovoltaik-Anlage wird erweitert, damit Strom auch ins Netz eingespeist werden kann. Im oberen Teil wird das Weinzelt-typische Fachwerk saniert. Und ganz obenauf bekommt der First zur Feier des Jubiläums endlich den schönen Schriftzug KUFFLERS WEINZELT.

Die Weinzelt-Speisen und -Getränke

Die Mittagswiesn erfreut mit hausgemachten Schmankerln wie Krautwickerl oder gefüllte Brust vom Jungschwein zum günstigeren Preis. Auf Wunsch gibt’s erstmals alkoholfreies Weißbier, und zwar vom Fass. Auf der Kinder-Speisenkarte sind Kalbs-Fleischpflanzerl, Pasta oder Rostbratwürstel zu familienfreundlichen Preisen (€ 7,70 – 8,40) zu finden, genauso wie Paulaner Spezi (€ 2,40/0,25 l) oder Bad Brambacher Garten-Limonade (€ 3,80 / 0,5 l).

Das Angebot fleischfreier Gerichte wurde nochmals erweitert. Ganze Artischocke und Légumes grillés bleiben genauso wie das Selleriegulasch, Pinzgauer Spinatknödel, Kässpatzen und die tolle Rette-Mich-Pasta. Dazu kommen eine vegane Bratwurst sowie Vegadellen aus Greenforce-Hack. Wo möglich, werden sogenannte krumme Gemüse verwendet, die qualitativ einwandfrei sind, aber optisch nicht perfekt.

Neu sind auch Pléiade Poget No3-Austern von Utah Beach in der Normandie, Lachsforellenfilet auf Kürbisrahmkraut sowie glasierte Kalbshaxenscheiben.

Zum 40. Geburtstag lassen Kufflers einen neuen Hauswein abfüllen: Eine Cuvée aus Franken, vom Winzer Markus Maier für Kufflers Weinzelt kreiert, die unter dem Namen „Boandlsepp“ und mit dem gehypten Skull-Logo gelabelt wird. „Frisch, fruchtig, frech – einfach trinken!“ kommentiert Kufflers Weineinkäufer René Pfaff den Wein, und der muss es ja wissen.

Kleine Überraschung beim „Hebauf“ in Kufflers Weinzelt
Traditionell wird beim „Hebauf“ im Weinzelt zusammen mit den Handwerken und Stammgästen kurz vor der Wiesn angestoßen. Doch dieses Jahr gab es noch etwas Besonderes zu feiern: 40 Jahre Weinzelt und 40 Jahre Familie Kuffler auf dem Oktoberfest. Von der Paulaner Brauerei gab es dazu eine kleine Überraschung.

„Die Familie Kuffler und Paulaner verbindet eine langjährige, vertrauensvolle Partnerschaft. Nicht nur seit der Weißbierkonzession in ‚Kufflers Weinzelt‘ auf der Wiesn, sondern auch im Seehaus im Englischen Garten. Wir gratulieren herzlich zu diesem wunderbaren Jubiläum und freuen uns auf weitere viele gemeinsame Jahre“, so Georg Baudrexl, Paulaner Vertriebsdirektor Bayern. Zur Feier des Tages überreichte er Stefan und Sebastian Kuffler einen eigens von Designerin Alexandra von Frankenberg kreierten 3L Jubiläumskrug. Darauf sind typische Szenen von Kufflers Weinzelt zu sehen: der charakteristische Balkon des Zeltes, Wiesnschmankerl und natürlich Wein und Paulaner Weißbier.

„Was für eine schöne Überraschung der Paulaner Brauerei! Wir haben uns sehr über diese beiden Unikate gefreut. Es ist uns eine Ehre, dass unser Brauerei-Partner der Hebauf-Einladung geschlossen gefolgt ist. Wir haben noch viel gemeinsam vor“, so Sebastian Kuffler.