Der Mobilitätsausschuss des Stadtrats hat heute, vorbehaltlich der Zustimmung der Vollversammlung in der kommenden Woche, die Umgestaltung der Lindwurmstraße beschlossen. Erste Verbesserungen, die mehr Sicherheit für den Fuß- und Radverkehr bringen, können voraussichtlich schon im Herbst 2025 umgesetzt werden. Die Gesamtkosten sind mit 17,4 bis 19,4 Millionen Euro veranschlagt.
Bürgermeister Dominik Krause: „Die Lindwurmstraße wird endlich sicherer. Insbesondere für Kinder und ältere Menschen war die Situation auf dem schmalen Gehweg viel zu gefährlich, deshalb trennen wir nun Rad- und Fußverkehr – pragmatisch und unter Berücksichtigung der angespannten Haushaltslage. Das Aufkommen des Autoverkehrs ist in den letzten zehn Jahren in der Lindwurmstraße um ein Drittel gesunken, das Radverkehrsaufkommen um 70 Prozent gestiegen. Deshalb ist es vertretbar, einen Fahrstreifen je Richtung umzuwidmen in Radwege, denn immer mehr Menschen in München fahren gern Fahrrad, und die wünschen sich zurecht mehr Platz. Die Lindwurmstraße ist eine wunderschöne Pappelallee mit vielen Geschäften und Gastronomie, die nun ganz neu zur Gel- tung kommen werden. Aus der Verkehrsachse Lindwurmstraße wird der Boulevard Lindwurmstraße.“
Aufgrund der städtischen Haushaltslage haben Mobilitätsreferat und Baureferat die Pläne für die neue Raumaufteilung der Lindwurmstraße in den letzten Wochen intensiv geprüft und dem Stadtrat nun einen Vorschlag für eine möglichst schnelle, dabei zugleich möglichst sparsame Variante für die neue Lindwurmstraße vorgelegt. Der Fokus der Planung liegt nach wie vor auf der Erhöhung der Sicherheit für den Fuß- und Radverkehr. Aber auch der Kfz-Verkehr kann weiterhin verträglich abgewickelt werden, für den Wirtschaftsverkehr wurde eine gute Lösung mit neuen Lade- und Lieferzonen gefunden.
Das Verkehrsaufkommen, gerade des Fuß- und Radverkehrs, ist im zentrumsnahen Abschnitt der Lindwurmstraße zwischen Sendlinger-Tor-Platz und der Eisenbahnüberführung an der Poccistraße am größten. Dieser Teil der Lindwurmstraße hat deshalb höchste Priorität. Zur kurzfristigen Verbesserung der Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr wird im nördlichen Abschnitt zwischen Sendlinger-Tor-Platz und Goetheplatz eine Zwischenlösung zum Tragen kommen. Hier sind künftig Radfahrstreifen mit Schutzelementen vorgesehen. Die Radfahrstreifen verlaufen dann vor den Baumgräben, auf Höhe der vorhandenen Parkbuchten, welche weiter in den Straßenraum versetzt werden. Dafür wird eine Fahrspur je Richtung umgewandelt. Die Fläche zwischen Baumgraben und Fassaden steht künftig vollständig dem Fußverkehr zur Verfügung. Fußgänger*innen erhalten dadurch deutlich mehr Platz.
An den Einmündungsbereichen werden die bestehenden Radwege im Seitenraum zurückgebaut, um ein versehentliches Auffahren durch Radfahrer*innen zu vermeiden. Die für die Lindwurmstraße typische Pappelallee kann dabei vollständig erhalten werden.
Der mittlere Abschnitt zwischen Goetheplatz und Aberlestraße wird bestandsorientiert umgebaut. Hier sind bauliche Radwege im Bereich der heutigen Parkbuchten vorgesehen, welche mit einem Hochbord von der Straße abgesetzt sind. Für die verbleibenden Parkplätze, welche dann abschnittsweise links der Radwege liegen, wird eine Fahrspur genutzt. Die bestehenden Radwege in den Seitenräumen werden aus Sicherheitsgründen in den Einmündungsbereichen zurückgebaut. Somit wird auch hier künftig der gesamte Seitenraum dem Fußverkehr zur Verfügung stehen und der Baumbestand erhalten bleiben. Im äußeren Abschnitt zwischen Aberle- und Plinganser-/Pfeuferstraße besteht in Richtung stadteinwärts bereits ein Radfahrstreifen, der erhalten bleibt. In diesem Abschnitt erfolgt zunächst kein weiterer Umbau des Straßenraums.
Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Der Anspruch der Landeshauptstadt ist es, stets höchste Standards und ein Optimum für möglichst alle Münchner Bürger*innen umzusetzen. Das ändert auch die aktuelle Haushaltslage nicht – dennoch müssen wir Projekte noch einmal detailliert betrachten und Vorschläge für Einsparungen erarbeiten. Dass der Stadtrat heute eine gute und sichere Lösung für die Lindwurmstraße beschlossen hat, freut mich deshalb umso mehr. Denn an der Verkehrssicherheit darf keinesfalls gespart werden.“