„Tanz der Marktweiber“ am Faschingsdienstag auf dem Viktualienmarkt

Den Höhepunkt der narrischen Zeit markiert in München der „Tanz der Marktweiber“ am Faschingsdienstag, 21. Februar. Um 9.30 Uhr ist Startschuss des Faschingstreibens auf dem Viktualienmarkt. Die Münchner Faschingsgesellschaft heizt den Gästen mit einem Warm-up auf der Bühne im Biergarten ein. Das Bühnenprogramm beginnt offiziell um 10 Uhr mit der Begrüßung durch Bürgermeisterin Verena Dietl und Kommunalreferentin Kristina Frank. Anschließend folgt der Auftritt des Narrhalla- Prinzenpaars samt Prinzengarde. Um 11 Uhr bittet Kommunalreferentin Frank die „Tanzenden Marktweiber“ auf der Bühne. Im Anschluss geht es bis 19 Uhr stimmungsvoll mit Musik, Speisen und Getränken an den Ständen weiter.

Die Besucher*innen werden dringend gebeten, keine Flaschen und Gläser mitzubringen. Scherben bringen zwar angeblich Glück, aber bei einem ausgelassenen Faschingstreiben auch Müll und die Gefahr von Verletzungen. Die Landeshauptstadt München legt zudem großen Wert auf die Einhaltung der gestiegenen Sicherheitsvorschriften. Sie überarbeitet daher jedes Jahr das Veranstaltungskonzept zusammen mit den Münchner Sicherheitsbehörden. Gerade Familien mit Kindern soll es möglich sein, mit Freude und Begeisterung am Faschingstreiben teilzunehmen.

Zur Geschichte des Faschingsdienstags auf dem Viktualienmarkt:
Um ihren schlechten Ruf als „grantelnde Marktweiber“ aufzupolieren, begannen Marktfrauen vor über 100 Jahren zur Faschingszeit zwischen den Ständen herum zu tanzen. Der Tanz, die Faschingsmusik und nicht zuletzt der Gratis-Schnaps ließ manch grantelnde Marktfrau ihren sonst üblichen Zwist mit der Nachbarin vergessen.

In den 50er- und 60er-Jahren war der Tanz der Marktweiber noch ein Geheimtipp, wurde aber nach und nach zu einer großen Traditionsveranstaltung, bis die Tänzerinnen schließlich den gepflasterten Bereich des Biergartens in Beschlag nahmen und seit 1987 unter großem Medieninteresse auf einer Bühne am Maibaum/Biergarten tanzen.

Im Laufe der Jahre wurden sowohl Darbietung als auch die Kostüme der Damen immer professioneller. Die Proben beginnen schon viele Monate im Voraus und werden von einem ausgebildeten Tanzlehrer geleitet. Für ihr Kostüm ist jede Marktfrau selbst zuständig. Einige setzen sich selbst an die Nähmaschine, andere beauftragen einen Schneider. Im „richtigen Leben“ arbeite(te)n viele tanzenden Damen beispielsweise als Bäckerin, Honigverkäuferin oder Blumenhändlerin auf dem Viktualienmarkt.