Urlaubsreport 2015: 30- bis 44-Jährige haben Probleme beim Abschalten vom Arbeitsstress

Mehrheit der Deutschen erholt sich gut in Sommerferien

Abschalten. Ausspannen. Auftanken. Die meisten Deutschen blicken positiv auf ihre Sommerferien zurück. 85 Prozent der Urlauber haben sich in den vergangenen Wochen gut oder sehr gut erholt. Allerdings verfolgte der Arbeitsstress vor allem jüngere Berufstätige bis in die Freizeit: Jeder fünfte Arbeitnehmer zwischen 30 und 44 Jahren hat sich nur weniger gut oder gar nicht erholt. Das zeigt der aktuelle Urlaubsreport 2015 der DAK-Gesundheit. Für die repräsentative Forsa-Studie im Auftrag der Krankenkasse wurden im August 1089 Menschen befragt, die bereits frei hatten.

Laut DAK-Umfrage konnten vor allem ältere Urlauber über 60 Jahre die Ferien genießen. Von ihnen sagten nur sieben Prozent, sie hätten sich nicht gut erholt. Auch regional waren die Erholungswerte unterschiedlich, wobei sich die Bayern am besten fühlten. Am wichtigsten zur Erholung waren für die Deutschen Sonne und Natur sowie Zeit mit der Familie. Dies nannten 77 sowie 65 Prozent der Befragten. Fast jeder dritte Sommerurlauber erklärte, er habe sich durch den Verzicht auf das Handy oder Internet besonders erholt. Bei den 45- bis 59-Jährigen gaben dies mit 38 Prozent deutlich mehr Befragte an als bei den Jüngeren mit 26 Prozent.

Im Urlaub für Arbeitgeber erreichbar
Die meisten Probleme beim Ausspannen hatten die 30- bis 44-Jährigen sowie die Menschen in Norddeutschland mit 20 bzw. 18 Prozent. Hauptgrund der Schwierigkeiten: 38 Prozent der Urlauber mit schlechter Erholung konnten nach eigenen Angaben nicht abschalten. Weitere Gründe waren Stress mit der Familie oder Freunden (23 Prozent) oder schlechtes Wetter (13 Prozent). Neun Prozent der Befragten mussten für den Arbeitgeber über das Handy oder Internet erreichbar sein.

Meerblick statt Smartphone
„Der Urlaubsreport zeigt, dass die Erholung der Menschen in den einzelnen Lebensphasen sehr unterschiedlich ist“, erklärt DAK-Gesundheitsexperte Ralf Kremer. Da die berufliche Herausforderung bei den 30- bis 44-Jährigen oft besonders groß sei, falle hier meist auch die Entspannung im Urlaub schwer. „Wer ständig auf sein Smartphone schaut, kann den Blick aufs Meer oder die Berge nicht genießen“, betont Kremer. „Aber nur so wird der eigene Akku aufgeladen, um später auch im Job leistungsfähiger zu sein.“

Erkältung, Unfall und Sonnenbrand
Nach der DAK-Studie waren im Sommer 2015 sieben Prozent der Urlauber krank oder verletzt. Die meisten Betroffenen (44 Prozent) hatten in den Ferien eine Erkältung. 28 Prozent der Krankheitsfälle wurden durch einen Unfall oder Sturz ausgelöst. Einen schweren Sonnenbrand erlitten 17 Prozent. Während im Osten nur vier Prozent der Urlauber in den Ferien krank wurden, waren es in Norddeutschland mit neun Prozent mehr als doppelt so viele. In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen gab es mit zwölf Prozent die meisten Erkrankungen oder Verletzungen.

Stress-Abbau in den Ferien
Die meisten Deutschen nutzten ihre Sommerferien, um gezielt etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Im Vergleich zu den Vorjahren gingen die Aktivitäten allerdings leicht zurück. Jeder zehnte Urlauber gab an, in diesem Jahr nichts speziell für die Gesundheit getan zu haben. Den Abbau von Stress verfolgten 53 Prozent aller Befragten, wobei der Anteil bei den 45- bis 59-Jährigen mit 67 Prozent mit Abstand am höchsten war.
Urlaubsreport 2015: So erholten sich die Deutschen am meisten

1.) Sonne und Natur (77 Prozent)
2.) Zeit mit der Familie (65 Prozent)
3.) Zeit für sich selbst (60 Prozent)
4.) Ortswechsel (63 Prozent)
5.) Wegfall Arbeitsbelastung (59 Prozent)
6.) Bewegung und Sport (45 Prozent)
7.) Verzicht Handy / Internet (30 Prozent)

* Repräsentative Bevölkerungsbefragung durch Forsa im Auftrag der DAK-Gesundheit, 10. bis 21. August 2015, 1.089 Befragte, die in diesem Sommer schon Urlaub hatte.