Weitere Mittel für die Betreuung ukrainischer Geflüchteter bewilligt

Weitere Mittel für die Betreuung ukrainischer Geflüchteter bewilligt

Die Vollversammlung des Stadtrats hat zusätzliche Mittel für die Betreuung von Geflüchteten aus der Ukraine beschlossen. Insgesamt geht es dabei um rund 4,6 Millionen Euro an Transfer-/Zuschussmitteln für das Projekt „Willkommen in München“, die Freiwilligenzentren der Caritas, die Essensausgabestellen/Tafeln in München, die Kleiderkammer der Diakonia, die Angebote der Frühen Hilfen, die Unterstützungsangebote Ki-JuFa, die Erziehungsberatungsstellen sowie die Kunstwerkstatt für Kinder und Jugendliche aus der Ukraine. Diese Kosten sind im Rahmen der Kostenerstattung über die Regierung von Oberbayern nicht erstattungsfähig. Bürgermeisterin Verena Dietl: „Die beschlossenen zusätzlichen Gelder für Projekte werden trotz prekärer Haushaltslage allein von der Stadt München getragen. Vor dem Hintergrund des äußerst brutalen Angriffskrieges der Russischen Föderation gegen die Ukraine und insbesondere als Partnerstadt von Kyiv trägt die Landeshauptstadt München eine besondere humanitäre Verantwortung. Die Schutzsuchenden aus der Ukraine sollen in München humanitäre Hilfe sowie Schutz vor Krieg und Gewalt in ihrer Heimat finden können. Dazu gehört nicht nur die Unterbringung, sondern auch eine möglichst gute Versorgung, Betreuung und Begleitung.“ Das Netzwerk „Willkommen in München“ ist mit Ehrenamtlichen am Hauptbahnhof präsent, um die hauptamtlichen Strukturen und die ankommenden Menschen, zum Beispiel mit muttersprachlicher Erstorientierung, zu unterstützen. Das eingesetzte Personal kooperiert dabei eng mit dem Info-Point und weiteren Stellen in der Stadt München.

Die fünf Freiwilligenzentren der Caritas in München sind Kompetenzzentren für Bürgerschaftliches Engagement, die ehrenamtliches Engagement koordinieren und Ehrenamtliche begleiten und betreuen. Der Orden der Templer bietet seit vielen Jahren in seinem Kloster an 365 Tagen pro Jahr einen Mahlzeitendienst für Hilfebedürftige, insbesondere für Arbeitslose, Wohnungslose, Strafentlassene, aber auch für bedürftige Familien und ältere Menschen an. Aktuell bietet das Projekt an sechs Tagen in der Woche einen Mahlzeitendienst an. Es kommen derzeit zirka 245 Personen am Tag.

Die Kleiderkammer der Diakonia Dienstleistungsbetriebe GmbH wird vom Sozialreferat seit 2014 gefördert. Im Rahmen der damaligen Flüchtlingswelle wurde eine professionelle Infrastruktur mit Lager, Logistik, Spendenakquise und Verteilung zur humanitären Erstversorgung von Geflüchteten aufgebaut. In den letzten Jahren ist das Angebot der Kleiderkammer auch für weitere Personengruppen mit geringem Einkommen eine feste Anlaufstelle geworden, um sich kostenlos mit Kleidung, Schuhen, Bettwäsche, Handtüchern sowie Hygieneartikeln zu sehr niedrigen Preisen ausstatten zu können. Die Nachfrage bei der Kleiderkammer der Diakonia ist weiterhin sehr groß. Von März bis September wurden pro Öffnungstag zirka 150 Personen aus der Ukraine am Standort Am Moosfeld versorgt.
Das Münchner Modell der Frühen Hilfen hat das Ziel, präventiven Kinderschutz zu leisten und damit Kindeswohlgefährdungen zu vermeiden. Die Unterstützungsangebote KiJuFa für geflüchtete Kinder, Jugendliche und deren Familien sind ein fester Bestandteil im Versorgungs- und Unterbringungssystem der Münchner Flüchtlingsunterkünfte. Sie sind gemeinsam mit der Asylsozialbetreuung in den Münchner Flüchtlingsunterkünften tätig. Fachkräfte beraten und betreuen Kinder, Jugendliche und deren Familien zu verschiedenen Themen.

Sowohl die Frühen Hilfen als auch die KiJuFa sollen auch für die geplanten Containerstandorte (bzw. Ersatzunterkünfte), die 2023 bis 2024 errichtet und neu eröffnet werden sollen, umgesetzt werden.

Unter den geflohenen Familien sind auch Angehörige der Volksgruppe der Sinti und Roma. Der Träger Madhouse gGmbH ist darauf spezialisiert, kulturvermittelnd zu arbeiten. Ziele der Unterstützung sind, geflüchtete Romafamilien, unter denen sehr viele Mütter mit Kindern und Kleinstkindern sind, zu versorgen, möglichen Konflikten vorzubeugen, für Diskriminierung zu sensibilisieren und gemeinsam mit den Einsatzkräften vor Ort vermittelnd tätig zu sein.

Die Refugio Kunstwerkstatt betreut seit 1993 Kinder und Jugendliche aus allen Kriegs- und Krisenländern. Das Sozialreferat hatte festgestellt, dass dringender Handlungsbedarf für eine Ausweitung der Angebote besteht. Mit der Ausweitung der Gruppenangebote und Workshops soll auf den steigenden Unterstützungsbedarf reagiert werden.