Das 189. Münchner Oktoberfest findet von Samstag, 21.09.2024, bis einschließlich Sonntag, 06.10.2024, statt. Zeitgleich wird traditionell im Südteil der Theresienwiese, die „Oide Wiesn“ veranstaltet.
Sowohl bei der Landeshauptstadt München, als auch beim Polizeipräsidium München wurden die Sicherheitsmaßnahmen und Einsatzkonzepte für das Oktoberfest sorgfältig geprüft und soweit notwendig angepasst. Es gilt dabei, den bereits bestehenden, hohen Level bei den Sicherheitsbehörden beizubehalten, um die größtmögliche Sicherheit gewährleisten zu können.
Gefährdungslage
Für das Oktoberfest wird auf Grundlage der aktuellen Erkenntnisse und aufgrund der Bedeutung und Bekanntheit des Oktoberfestes von einer hohen abstrakten Gefährdungslage ausgegangen. Dennoch muss auch klar festgehalten werden, dass bislang keine Hinweise oder Erkenntnisse vorliegen, die auf eine konkrete Gefährdung hindeuten.
Polizeieinsatz
Auf dem Oktoberfestgelände werden im Gesamtverlauf über 600 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz sein. Die Leitung dieser Einsatzkräfte obliegt dem Leiter der Polizeiinspektion 17 (Wiesnwache) Herrn Polizeidirektor Christian Schäfer. Unser Einsatz wird, neben den Kräften des Polizeipräsidiums München insbesondere durch Polizeibeamte der Bayerischen Bereitschaftspolizei, aber auch im Bereich des Bahnverkehrs durch die Bundespolizei unterstützt. In diesem Zusammenhang sind wir zudem besonders dankbar für die gute und bewährte Zusammenarbeit, die wir durch Kräfte von außerhalb Bayerns erfahren. Neben italienischen Polizeibeamten, die am zweiten und dritten Wiesnwochenende die Einsatzgruppen unterstützen, werden auch Taschendiebfahnder aus anderen Bundeländern und auch aus dem Ausland im Einsatz sein.
Besondere Hinweise und Maßnahmen
Alle eingesetzten Kräfte haben die Aufgabe die Veranstaltung zu schützen und für Recht und Ordnung zu sorgen. Dabei können uns die Besucherinnen und Besucher maßgeblich unterstützen.
Daher werden im Folgenden wichtige Hinweise gegeben und polizeiliche Maßnahmen erläutert.
Cannabiskonsumverbot
Die geänderte Rechtslage in Bezug auf Cannabis hat auch Auswirkungen auf den Polizeieinsatz. Trotz grundsätzlicher Legalisierung, gilt auf Volksfesten ein generelles Konsumverbot. Verstöße unterliegen insbesondere dem Gesundheitsschutzgesetz und werden bei Feststellung durch die Polizei als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße von 500 EUR bis zu 1500 EUR verfolgt.
Präventionshinweise
Große Veranstaltungen ziehen leider auch ungebetene Gäste an. Gerade im Bereich des Taschendiebstahls ist deshalb das beste Gegenmittel, erst gar keine Gelegenheit zu bieten.
Aus diesem Grund appelliert die Polizei an Sie:
- Tragen Sie Geld und Wertsachen immer eng am Körperb und am besten in verschlossenen Taschen
- Tragen Sie sowohl Hand- und Umhängetaschen am besten immer vor dem Körper – gerade, wenn es eng her geht.
- Lassen Sie keine Wertgegenstände in Jacken oder Taschen zurück, die sie ablegen z.B. unter Bierbänken
- Achten Sie auch auf die Sachen ihrer Begleitungen und verständigen Sie bei verdächtigen Wahrnehmungen unbedingt die Polizei über den Notruf 110 oder Einsatzoder Ordnungskräfte in Ihrer Nähe
- Damit Sie stets den Notruf verständigen können, achten Sie bitte auch darauf, nach dem Erstellen und Teilen Ihrer Wiesneindrücke noch genügend Akkulaufzeit dafür zur Verfügung zu haben.
Sexuelle Übergriffe
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung werden konsequent verfolgt. Das sollte jedem mutmaßlichen Täter klar sein. Ein Anstieg der Deliktszahlen im vergangenen Jahr zeigt, dass zunehmend ein hohes Bewusstsein für das Thema entsteht und die Anzeigebereitschaft entsprechend hoch ist.
Um nicht Opfer von Sexualstraftaten zu werden, rät die Polizei:
Entfernen Sie sich aus Situationen, in denen Sie sich unwohl fühlen und ziehen Sie frühzeitig Polizei, Sicherheitspersonal oder Außenstehende, die helfen können, hinzu.
Zudem wird auch dieses Jahr die bewährte Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“ und der gute Austausch fortgesetzt.
Kampagne
Neben weiteren Themen macht die Münchner Polizei insbesondere auf die Themen Taschendiebstahl und sexuelle Übergriffe nicht nur über die sozialen Medien und dank Unterstützung der Fa. Ströer durch Einblendungen an den U-Bahnhöfen aufmerksam. Auch das Referat für Arbeit und Wirtschaft als Veranstalter und die Zeltbetreiber unterstützen die Aktion, indem Präventionsplakate in den Zelten ausgehängt werden.
Appell
Die Münchner Polizei appelliert außerdem an das Verantwortungsbewusstsein aller Besucherinnen und Besucher: Achten Sie aufeinander, führen Sie keine gefährlichen Gegenstände mit, lassen Sie sich nicht in Auseinandersetzungen verwickeln und folgen Sie unbedingt den Anweisungen des Sicherheitspersonals und der Polizei! Das Verbot des Mitführens von gefährlichen Gegenständen hat die Landeshauptstadt München schon vor geraumer Zeit in der Oktoberfestverordnung geregelt.
Videoüberwachung und Bodycam
Die polizeiliche Videoüberwachung hat sich unter anderem zum frühzeitigen Erkennen von Straftaten auf dem gesamten Festgelände bewährt und ist auch dieses Jahr elementarer Baustein des Sicherheitskonzepts. Zudem sind uniformierte Polizistinnen und Polizisten auf dem Festgelände auch mit der bereits bekannten Bodycam unterwegs.
Umsetzung des Sicherheitskonzepts
Für die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher, der Schausteller und sonst auf der Wiesn Beschäftigten wurde vom Referat für Arbeit und Wirtschaft, als Veranstalter, in enger Abstimmung mit den Münchner Sicherheitsbehörden das aktuelle Sicherheitskonzept erstellt.
Für die Umsetzung der planbaren Maßnahmen auf dem Festgelände, insbesondere der Zugangskontrollen an den Eingängen, ist der Veranstalter verantwortlich. Zudem werden Polizistinnen und Polizisten in Uniform oder zivil auf dem Festgelände, sowohl im Bereich der Zugänge als auch im Umfeld des Oktoberfests in Verdachtsfällen Personenkontrollen durchführen. Sollte es notwendig sein, wird die Polizei natürlich auch die anderen Sicherheitskräfte vor Ort unterstützen.
Flugbeschränkungsgebiet
Für das Oktoberfest 2024 wurde ein Flugbeschränkungsgebiet eingerichtet. Dies gilt in einem Radius von 5,5 km und einer Höhe von 10 km. Die Überwachung obliegt der Polizei-Hubschrauberstaffel Bayern.
Dies gilt unabhängig vom Flugzweck auch für Drohnen aller Art. Die Folge daraus sind entsprechende Strafverfahren, welche zum einen konsequent geahndet werden und zum anderen dazu führen können, dass die verwendete Speicherkarte bzw. im Einzelfall sogar die Drohnen beschlagnahmt werden.
Verkehrsmaßnahmen
Bewährt haben sich unsere vielfältigen Verkehrsmaßnahmen rund um die Theresienwiese, insbesondere zur Trennung der Besucherströme, sowie im Anliegerbereich und für den allgemeinen Verkehr. Insbesondere die Herausnahme des Fahrzeugverkehrs aus dem näheren Umfeld der Theresienwiese führt dazu, dass es dort keinerlei Parkmöglichkeiten gibt. Eine Einfahrt in den Sperrring wird nur nach Kontrolle und bei berechtigtem Interesse zugelassen.
Deshalb sollten alle Besucherinnen und Besucher die vielfältigen Möglichkeiten der öffentlichen Verkehrsmittel zur An- und Abreise zum Oktoberfest zu nutzen.
Insbesondere am ersten Wiesn-Wochenende, kommt es aufgrund des Einzugs der Festwirte am Samstag und durch den Trachten- und Schützenumzug am Sonntag, zu erheblichen Einschränkungen des Fahrverkehrs. Deshalb bittet die Münchner Polizei darum, den betroffenen Innenstadtbereich weiträumig zu umfahren.
Mobile Haltverbote
Im Rahmen der Verkehrsmaßnahmen wurden insbesondere mobile Haltverbote eingerichtet. Parkende Fahrzeughalter sollten deshalb unbedingt regelmäßig bei einer Standzeit ab mehreren Tagen überprüfen, ob Ihr Fahrzeug noch ordnungsgemäß parkt. Widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge werden konsequent abgeschleppt.
Appell
Die Münchner Polizei wird mit Blick auf Verkehrstüchtigkeit im ganzen Stadtgebiet und Landkreis München vermehrt und gezielt Verkehrskontrollen durchführen.
An dieser Stelle erneut der Hinweis, dass es sich bei E-Scootern um Kraftfahrzeuge handelt, die in Bezug auf die gesetzlichen Promillegrenzen, sowie den Einfluss von Betäubungsmitteln oder anderen berauschenden Mitteln wie Cannabis einem Pkw gleichzusetzen sind. In der Folge kann dies neben einer Geldstrafe auch zu einem Entzug der Fahrerlaubnis führen.
Fazit
Die Münchner Polizei sorgt in enger und guter Zusammenarbeit mit der Stadt München für die Sicherheit beim größten Volksfest der Welt.
Gleichzeitig ist man sich auch bewusst, dass insbesondere die Anwohnerinnern und Anwohner im Umfeld der Wiesn Beeinträchtigungen hinzunehmen haben. Es wird darum um das notwendige Verständnis für die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen gebeten.
Anspruch ist es, bei diesem weiteren, intensiven Einsatz dieses Jahr das hohe Sicherheitsniveau für die Stadt und den Landkreis München weiterhin zu gewährleisten und allen Besuchern des Oktoberfestes, einen entspannten und sicheren Aufenthalt zu ermöglichen.
Erreichbarkeit
Bei Auseinandersetzungen, Straftaten und verdächtigen Wahrnehmungen kann jederzeit der Polizeinotruf 110 verständigt werden. Scheuen Sie sich zudem nicht davor, die Polizeikräfte vor Ort anzusprechen oder zur Wiesnwache zu kommen.
Der Veranstalter bedient sich in diesem Jahr zur Standortbestimmung bestimmter Örtlichkeiten auf dem Festgelände eines Services des Anbieters „What3Words“. Die Anwendung in Form einer App hilft bei der weltweiten Standortbestimmung mittels Vergabe von drei fest definierten Begriffen.
Auch die Münchner Polizei hat mit den Begriffen: ///Frieden.ertönt.eisblau eine passende Standortbeschreibung für den Standort der Wiesnwache gefunden.