Harlaching: Organisierter Callcenterbetrug – Falsche Polizeibeamte in zwei Fällen

Symbolbild

Fall 1:

Am Dienstag, 26.10.2021, gegen 11:00 Uhr, wurde ein über 80-Jähriger mit Wohnsitz in München telefonisch von einem vermeintlichen Polizeibeamten kontaktiert. Dieser erzählte ihm, dass nach einem Raub ein Täter festgenommen wäre, der eine Liste bei sich führte, auf der der Name des Mannes stehen würde und er nun in Gefahr sei. Er solle bei den Ermittlungen helfen und da auch Mitarbeiter einer Bank in die Tat involviert wären, solle er zu seiner Bank zu fahren, um dort mehrere Tausend Euro abzuheben.

Nachdem der über 80-Jährige dieser Aufforderung nachkam, übermittelte er die Geldscheinnummern telefonisch an den bislang unbekannten Täter. Dieser teilte ihm mit, dass die Geldscheine gefälscht seien. Aus diesem Grund würde ein Polizeibeamter in zivil kommen und die Geldscheine abholen. Der über 80-Jährige übergab am selben Tag vor seiner Wohnung an einen bislang unbekannten Abholer mehrere Tausend Euro.

Der Abholer wurde vom Geschädigten wie folgt beschrieben:

Männlich, ca. 170 cm groß, schlank, arabisches Aussehen, gepflegter Vollbart, schwarze Haare; bekleidet mit einer braunen Lederjacke

Fall 2:

Am Mittwoch, 27.10.2021, gegen 11:50 Uhr, erhielt eine über 80-Jährige mit Wohnsitz in München einen Anruf eines vermeintlichen Polizeibeamten. Ihr wurde eine ähnliche Geschichte wie im Fall 1 (siehe oben) erzählt.

Daraufhin hob die über 80-Jährige bei ihrer Bank mehrere Tausend Euro ab.

Das Bargeld übergab sie im Anschluss einem unbekannten Abholer an ihrer Wohnanschrift.

Der Abholer wurde wie folgt beschrieben: 

Männlich, ca. 170 cm groß, schlank; bekleidet mit schwarzer Jacke, dunklem T-Shirt, dunkle Hose und trug einen Mundschutz

In beiden Fällen wurde die Polizei verspätet verständigt. Die Ermittlungen führt die AG Phänomene.

Zeugenaufruf:

Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Harthauser Straße und Geiselgasteigstraße (in beiden Fällen) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesen Vorfällen stehen könnten?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kriminalfachdezernat 3 -AG Phänomene- Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Warnhinweis:

Die Polizei warnt vor dem Auftreten falscher Polizei- oder Kriminalbeamter. Polizeibeamte in zivil legitimieren sich stets durch Vorzeigen des Dienstausweises. Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte verwenden oft den Trick, dass sie mitteilen, es wäre in der Nachbarschaft eingebrochen worden und sie müssten in der Wohnung Geld- bzw. Schmuckaufbewahrungsörtlichkeiten sehen. Vergewissern Sie sich bestenfalls durch einen selbstständigen Anruf (trennen Sie zuvor die bestehende Telefonverbindung) beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen Polizeibeamten handelt, noch bevor Sie einen Unbekannten in Ihre Wohnung einlassen! Und denken Sie bitte immer daran: Eine gesunde Skepsis ist keine Unhöflichkeit!

Die drei wichtigsten Tipps gegen Betrug durch falsche Polizeibeamte:

– Die Polizei wird Sie niemals um Geld oder Wertsachen bitten!

– Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung.

– Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und übergeben Sie grundsätzlich niemals Geld an fremde Personen und stellen Sie keine Wertgegenstände zur Abholung vor die Tür.