Münchner Verkehrspolizei stellt im vergangenen Schuljahr fast 14.000 Fahrradführerscheine aus

Im Schuljahr 2017/2018 führten 27 Verkehrserzieher und zwei polizeiliche Angestellte des Polizeipräsidiums München an allen Schulen mit vierten Klassen (insgesamt 239 Schulen im Stadtgebiet und im Landkreis) die Radfahrerausbildung durch. Mit dieser Ausbildung werden die Kinder auf eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr vorbereitet.

Über 15.000 Schülerinnen und Schüler nahmen im vergangenen Schuljahr an dem Unterricht teil (Stadt 11.479, Landkreis 3.530). Damit wurden 96 Prozent aller Kinder dieser Jahrgangsstufe erreicht. 13.957 Schülerinnen und Schüler haben die theoretische und praktische Prüfung bestanden und sind jetzt stolze Besitzer des „Fahrradführerscheins“.

Die praktische Ausbildung in den Jugendverkehrsschulen umfasst mehrere Einheiten im sogenannten Schonraum, der in der Regel einen Verkehrsparcours im Pausenhof darstellt. Nach bestandener theoretischer und praktischer Fahrradprüfung wird eine Einheit im öffentlichen Straßenverkehr durchgeführt.

Schwerpunkte der praktischen Ausbildung sind das Wissen, Können und Verstehen der Vorfahrtsregel „Rechts vor Links“, die Verkehrszeichen und Ampeln, das Linksabbiegen und das Vorbeifahren an Hindernissen. Bereits im Schulhof wird ausschließlich mit Fahrradhelm gefahren. Ein weiterer großer Schwerpunkt ist das Erkennen und Vermeiden des „Toten Winkels“. Hierbei können die Schülerinnen und Schüler in der Ausbildung auf dem Fahrersitz eines Lkw platznehmen und so das Verschwinden einer ganzen Schul-Klasse im toten Winkel mitverfolgen.

Parallel zu den Übungen wird mit den jeweiligen Lehrkräften eifrig die Theorie der Straßenverkehrsordnung gepaukt, die dann anhand eines Testbogens mit 20 Fragen geprüft wird. Mit bestandener theoretischer und praktischer Prüfung erhält jedes Kind eine Urkunde, einen Prüfungsausweis für Radfahrer, einen Fahrradwimpel und einen Aufkleber mit Zertifikat „Geprüfter Radfahrer“ ausgehändigt.

Trotz der guten Vorbereitung bedürfen die Kinder aber auch weiterhin der Unterstützung der Eltern und aller anderen Verkehrsteilnehmer. Daher die Bitte der Münchner Polizei:

Seien Sie den Kindern stets ein positives Vorbild und festigen so das Vertrauen in das Erlernte!
Beachten Sie immer die Verkehrsregeln, fahren Sie vorrauschauend defensiv und tragen Sie beim Radfahren zu ihrer eigenen Sicherheit einen geeigneten und passenden Fahrradhelm!
Stichwort „Ablenkung“: Seien Sie auch hier ein positives Vorbild und verzichten Sie auf die Benutzung Ihres Smartphones im Straßenverkehr.

Spezielle die Zahlen der Schulwegunfälle (siehe Verkehrsbericht 2017 der Münchner Polizei) verdeutlichen eindringlich, die Gefahr für Kinder mit dem Fahrrad im öffentlichen Straßenverkehr und die besondere Pflicht zur Rücksichtnahme der Erwachsenen. Von 123 verletzten Schulkindern im Alter von 6 bis 14 Jahren verunglückten 76 (62 Prozent) als Radfahrer.