Investitionen in moderne Schulen und Kitas und damit in die Bildungsqualität und Bildungsgerechtigkeit bleiben ein zentrales Ziel des städtischen Handelns. Die Landeshauptstadt wird weiterhin die Kitaversorgung sicherstellen, in den durch die Wiedereinführung von G9 dringend erforderlichen Ausbau von Gymnasialplätzen investieren sowie die ganztägige Versorgung von Grundschulkindern mit dem Rechtsanspruch ab 2026 gewährleisten. Der Stadtrat hat zur Bewältigung dieser Herausforderungen jetzt in der Sitzung des Bildungsausschusses gemeinsam mit dem Bauausschuss ein 6. Schulbauprogramm und das Kita-Bauprogramm 2024 beschlossen. Damit stemmt die Stadt München mit deutlich über 200 Projekten und einem Investitionsvolumen von annähernd 9,5 Milliarden Euro das größte kommunale Bildungsbauprogramm in Deutschland mit seinem erheblichen Mehrwert für die ganze Stadtgesellschaft.
6. Schulbauprogramm
Mit dem Beschluss zum 6. Schulbauprogramm kommen sechs weitere
Bauprojekte mit einem Gesamtfinanzvolumen von 310 Millionen Euro zur Bildungsbauoffensive hinzu. Zusammen mit den Projekten aus den ersten fünf Programmen seit 2016 liegt die Gesamtzahl bei insgesamt 113 Schulbauprojekten. Die Maßnahmen des 6. Schulbauprogramm umfassen dabei im Einzelnen:
– einen dreizügigen Pavillon für die Gründung des neuen Gymnasiums „Am Südpark“ am Schulstandort Drygalski-Allee 2
– eine Pavillonanlage mit zwei Lernhäusern und drei MINT-Fachlehrsälen am städtischen Lion-Feuchtwanger-Gymnasium zur Entlastung für die Gymnasialbedarfe im Norden
– einen neuen Grundschulstandort Ludwigsfeld als ganztagsgerechter Neubau einer sechszügigen Grundschule mit Mensa sowie einer Dreifachsporthalle und Freisportflächen
– die Sanierung der Sporthalle der Grundschule Berner Straße 6 an der Schaffhauser Straße
– einen Sporthallenneubau und die Umstrukturierung der Sportfreiflächen an der Rheinstraße für die erforderliche Schulsportversorgung der Grund- und Mittelschule Simmernstraße und die Abdeckung von Sportbedarfen in der Umgebung
– eine große Pavillonanlage, die als Drehscheibe etwa für dringend erforderliche Auslagerungen und Interimsquartiere fungiert – der genaue Standort ist derzeit in Abstimmung
Kita-Bauprogramm 2024
Das Kita-Bauprogramm 2024 umfasst fünf Projekte. Zusammen mit den Projekten der bisherigen Kita-Bauprogramme sind das insgesamt 97 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 549 Millionen Euro:
– Neubau einer Kinderkrippe mit fünf Gruppen an der Halserspitzstraße
– Generalsanierung und Erweiterung eines Hauses für Kinder mit drei Kindergarten- und drei Hortgruppen an der Herrnstraße (überführt aus dem Kita-Bauprogramm 2019)
– Versetzen der Pavillonanlage aus der Hans-Thonauer-Straße in die Gerastraße als Interimsquartier für die Kita Josef-Knogler-Straße und als Haus für Kinder mit zwei Krippen- und vier Kindergartengruppen
– Ersatzneubau eines Hauses für Kinder mit drei Krippen- und drei Kindergartengruppen an der Odinstraße
– Neubau eines Hauses für Kinder mit zwei Krippen-, drei Kindergarten- und einer Hortgruppe an der Pippinger Straße (überführt aus dem Kita-Bauprogramm 2019).
Naturnahe Pausenhöfe sowie Hitze- und Klimaschutz
Neben den Programmen für den Schul- und Kitabau wurde dem Stadtrat ein Grundkonzept für die künftige Gestaltung von Pausenhöfen als Naturerlebnisräume vorgestellt. Es bildet die Basis für alle zukünftigen Pausenhöfe. Dabei soll im Sinne des Schwammstadtprinzips eine größtmögliche Entsiegelung der Flächen umgesetzt und die Beschattung der Freiflächen durch natürliches Grün erreicht werden. Bei einzelnen Projekten der bisherigen Schulbauprogramme kommt dieser Ansatz bereits erfolgreich zum Tragen.
Im Rahmen einer Bestandsanalyse wurden zudem insgesamt 15 bestehende Schulstandorte in den hoch verdichteten Stadtbezirken der Innenstadt untersucht. Als Ergebnis der Analyse können die untersuchten Schulstandorte in zwei Typen eingeteilt werden. Zum einen Schulen mit sehr knappen Flächenressourcen: Naturerlebnisräume lassen sich hier beispielweise kleinteilig durch einzelne Beete und die Pflanzung von Bäumen oder Sträuchern schaffen. Zum anderen Schulen mit nennenswerten Freiflächenpotentialen über die notwendigen Funktionsflächen hinaus. Solche Standorte bieten ein hohes Potential für eine naturnahe Umgestaltung mit klimatischer Wirksamkeit auch für den Stadtteil. Sie können im Falle einer Öffnung der Pausenhöfe einen wichtigen Beitrag für die Freiflächenversorgung des Quartiers leisten.
An zwei Pilotstandorten haben sich bereits konkrete Projekte zur Umgestaltung von Pausenhöfen entwickelt. Dort werden aktuell naturnahe Umgestaltungen mit möglichst wenig versiegelten Flächen realisiert und weiter geplant. Beim Pilotprojekt St.-Anna-Schulen laufen kurzfristige Maßnahmen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität in beiden Schulhöfen noch in diesem Jahr. Beim Pilotprojekt Grund- und Mittelschule an der Guardinistraße sind die Planungen für die Umgestaltung mit naturnahen und klimawirksamen Elementen abgeschlossen. Die Realisierung hat nach den Pfingstferien 2024 begonnen und wird 2025 erfolgreich beendet.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Bildung ist und bleibt für mich der Schlüssel für die Zukunft unserer Stadtgesellschaft. Mit dem sechsten Schulbauprogramm und dem Kita-Bauprogramm 2024 setzen wir die nächsten Bausteine des deutschlandweit größten kommunalen Bildungsbauprogramms um. Darauf kann München angesichts der vielen Herausforderungen stolz sein.“
Stadtschulrat Florian Kraus: „Als Stadtschulrat kämpfe ich für jedes einzelne Projekt und ich danke dem Stadtrat für die Unterstützung trotz angespannter Haushaltslage. Denn wir brauchen moderne Schulen und Kitas für eine moderne Pädagogik – und wir sorgen damit für Bildungsqualität und Bildungsgerechtigkeit in einer modernen Stadt. Dabei haben wir nicht nur die Gebäude im Blick, sondern auch die Bedürfnisse der Schüler*innen auf dem Schulgelände, der Kinder in den Kitas und aller Beschäftigten in den Bildungseinrichtungen sowie den Hitze- und Klimaschutz – und damit den wertvollen Beitrag unserer Bildungseinrichtungen, um dem Klimawandel aktiv zu begegnen.“
Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „München ist die am stärksten versiegelte Großstadt Deutschlands. Wir müssen mit den wenigen verfügbaren Flächen so ressourcenschonend und effizient wie möglich umgehen. Die innerstädtischen Lagen, in denen wir neu bauen oder sanieren, erfordern eine geschickte Planung unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte. Die naturnahe Gestaltung der Innenhöfe gehört zwingend dazu. Die Devise lautet begrünen, beschatten, entsiegeln. Denn durch die Entsiegelung der Schulhoffläche kann Regenwasser ins Grundwasser einsickern, Pflanzen bewässern und über die Verdunstung die Umgebung kühlen. So geht Klima- und Umweltschutz Hand in Hand mit naturnaher Bildung.“