Oktoberfest-Rückblick 2025: Eine Wiesn voller Höhen und Tiefen

Oktoberfest-Rückblick 2025: Eine Wiesn voller Höhen und Tiefen

Die Wiesn 2025 startete mit einem Rekord. 30,7 Grad – so warm war es auf dem Oktoberfest nie zuvor gewesen. Obwohl es mit den Temperaturen dann steil bergab ging, ließen sich die Gäste ihre gute Laune nicht nehmen. Entspannt und zufrieden lautete das Resümee der Beschickerinnen und Beschicker, Wirtinnen und Wirte sowie den Sicherheitsbehörden bis zum mittleren Samstag. An diesem musste das gesamte Gelände wegen Überfüllung kurzzeitig während des Reservierungswechsels gesperrt werden.

Als Folge des polizeilichen Großeinsatzes in der Lerchenau kam es am zweiten Mittwoch zu einer gesamten Schließung des Festgeländes. Dabei hatte ein Mann sein Elternhaus mit Sprengfallen ausgelegt und angezündet. Außerdem hatte er in einem Brief angekündigt, dass seine Taten Auswirkungen auf das Oktoberfest haben könnten. Die Polizei durchsuchte daraufhin mit mehr als 500 Einsatzkräften und Sprengstoffhunden aus ganz Bayern das gesamte Gelände. Mit Erfolg. Die Besucherinnen und Besucher kamen am selben Tag um 17.30 Uhr mit einem guten Gefühl auf das Gelände zurück und hatten sich durch die Ereignisse nicht abschrecken lassen. Jeder wollte wieder auf die Wiesn, so dass es am Feiertag wieder so voll wurde, dass sich eine Überfüllung anbahnte. Dank einer kurzzeitigen Sperrung konnte das Festgelände schnell entlastet und alle Besucherinnen und Besucher wieder eingelassen werden. 

Auch die Temperaturen waren, wie immer, unberechenbar und boten eine regelrechte Achterbahnfahrt von sommerlichen 30 Grad über herbstliche 10 Grad, nachts auch mal winterliche 4 Grad bis zurück zu angenehmen 21 Grad – begleitet von Sonne, Föhn, Regen und Wind.

Trotz der rasanten Aufs und Abs belegen die Besucherzahlen eindrucksvoll, dass die Anziehungskraft der Wiesn ungebrochen ist. Nach ersten Schätzungen der Festleitung kamen an 16 Tagen bis einschließlich Sonntag, 5. Oktober, etwa 6,5 Millionen Gäste auf die Theresienwiese – etwas weniger als im Vorjahr (6,7 Millionen), was vor allem auf die Sperrung am mittleren Mittwoch zurückzuführen ist. Bei der Veranstaltung Oide Wiesn wurden 360.000 Besucherinnen und Besucher gezählt (2024: 430.000). Das Festpublikum war wie schon in den Vorjahren bunt gemischt, Familien mit Kindern, Gruppen von Arbeitskolleginnen und -kollegen, Jugendliche, Senioren, alle kamen zur Theresienwiese, um für ein paar Stunden zu flanieren, die Fahrgeschäfte zu testen, zu essen, zu trinken und in den Festzelten und Gärten zu feiern.

Das Oktoberfest ist ein regionales Fest mit hoher internationaler Aufmerksamkeit. Der überwiegende Teil der Gäste kam nach wie vor aus München selbst oder dem Umland. Am mittleren Samstag kamen rund 30 Prozent aus dem Ausland, im Durchschnitt sind es rund 21 Prozent. Die meisten internationalen Gäste kamen aus den USA, Italien, Großbritannien, Österreich, Polen, Spanien, Frankreich, Indien und Schweden. Festleitung, Schausteller, Marktkaufleute und Wirte sind mit dem Verlauf des Festes zufrieden.

Sperrungen des Festgeländes
Die Herausforderungen wurden von Veranstaltern, Sicherheits- und Sanitätsdiensten gemeinsam bewältigt, ohne dass es zu schwerwiegenden Folgen kam. Die ergriffenen Maßnahmen führten rasch zu einer Entspannung der Situation bei Überfüllung während des Reservierungswechsels am mittleren Samstag. Dennoch haben sich viele Gäste verunsichert und unwohl gefühlt – dies bedauern alle Verantwortlichen zutiefst und haben bereits für die laufende Wiesn weitere Vorbereitungen getroffen, um eine potenzielle Überfüllung künftig noch früher erkennen und kommunizieren zu können. Bereits am Donnerstag nahm der Crowdmanager seine Arbeit auf, und auch die Besucherinformation wurde verbessert. Die drohende Überfüllung am 3. Oktober konnte durch eine kurzzeitige Sperrung des Geländes und gezielte Information der Besucherinnen und Besucher vermieden werden. Wiesnchef Dr. Christian Scharpf: „Der sonnige Feiertag war der besucherstärkste Tag – trotz der einstündigen Sperrung. Selbst nach den Ereignissen am Mittwoch kamen ab 17.30 Uhr insgesamt noch rund 150.000 Menschen zum Feiern auf die Wiesn. An einem normalen Wochentag besuchen zwischen 200.000 und 250.000 Gäste das Festgelände. Diese Zahlen zeigen uns, dass sich die Besucherinnen und Besucher sicher fühlen und sich die Freude am Oktoberfest nicht trüben lassen. Für das große Verständnis der Sicherheitsmaßnahmen danke ich allen Gästen herzlich.“

Essen und Trinken
Die regionale bayerische Küche liegt weiter im Trend. Die Gäste schätzen Qualität und genießen das Erlebnis, auf der Wiesn bayerische Spezialitäten zu essen und zu trinken. Klassische Schmankerl sind nach wie vor fester Bestandteil des Festbesuchs. Gleichzeitig folgt die Gastronomie dem gesellschaftlichen Trend hin zu Bio-Kost sowie vegetarischen und veganen Angeboten und hält eine breitgefächerte Auswahl bereit. Die Nachfrage hat sich auf einem stabilen Niveau eingependelt. Besonders beliebt sind die vegetarischen Kässpatzen und Rahmschwammerl mit Knödeln. Die großen Wiesnwirte verzeichnen ein Plus von rund 5 bis 6 Prozent bei den Speisen (ohne Hendl), die kleineren Zelte berichten von einer Steigerung um 3 bis 4 Prozent.

Der Bierkonsum lag nach Angaben der Festwirte bei etwa 6,5 Millionen Maß (2024: 7 Millionen). Alkoholfreies Bier wurde je nach Zelt 6 bis 10 Prozent mehr nachgefragt, nicht-alkoholische Getränke insgesamt um 3 Prozent stärker. Die traditionell stärksten Tage waren die drei Samstage und der Feiertag.

Straßenverkauf
Im Straßenverkauf gehörten Leberkässemmel, Fischsemmel und Bratwurstsemmel zu den Rennern. Am ersten, sehr heißen Wochenende war vor allem Eis besonders gefragt. Bei den kühleren Temperaturen der Folgetage hatten die gebrannten Mandeln wieder die Nase vorn.

Schaustellerei
Trotz des wechselhaften Wetters zeigten sich die Betreiber der Fahrgeschäfte zufrieden mit der diesjährigen Wiesn. Besonders beliebt waren die „wilden“ Fahrgeschäfte, die den mutigen Gästen einen ordentlichen Adrenalinkick bescherten. Regentage ließen die IndoorFahrgeschäfte wie das Teufelsrad und die Geisterbahnen zum Publikumsmagneten werden. Ein besonderes Highlight war der generationsübergreifende Andrang von Familien mit Kindern, nicht nur an den Familientagen und Sonntagen, worüber sich die Schaustellerinnen und Schausteller sehr freuten.

Souvenirs
Kleinere Mitbringsel und Andenken wie Pins, Glubberl oder Kühlschrankmagnete waren besonders beliebt, da sie sich im Handgepäck problemlos verstauen lassen und beim weiteren Bummel nicht stören. Kleine bis mittelgroße Herzen erfreuten sich größerer Beliebtheit als die sehr großen. Lustige Hüte waren in diesem Jahr weniger gefragt als in den Vorjahren.

Offizielle Wiesn Souvenirs und Infostände von München Tourismus
In diesem Jahr waren vier Infostände von München Tourismus vor Ort. Einheimische Besucherinnen und Besucher nutzten diese hauptsächlich, um Standorte von Trinkwasserbrunnen oder einzelnen Ständen zu erfragen. Internationale Gäste erkundigten sich nach Eintrittskarten für die Festzelte, Geldwechselmöglichkeiten und den besten Wegen auf dem Festgelände. Die offiziellen Wiesn-Souvenirs verkauften sich dabei sehr gut und sind das ganze Jahr unter www.shop.oktoberfest.de erhältlich.

Hits 2025
Für 2025 gab es gleich zwei Wiesn-Hits: „Wackelkontakt“ von Oimara und „Bella Napoli“ von Roy Bianco und den Abbrunzati Boys. Auch „Bierdringa“, der Siegersong des Wettbewerbs „A Liad für’d Wiesn“, wurde regelmäßig gespielt. Dessen Interpret FENZL trat auf den meisten Bühnen persönlich auf. 

Aus dem Behördenhof
Sicherheit ist und bleibt ein Qualitätsmerkmal der Wiesn. Polizei, Feuerwehr, Sanitätsstation und alle weiteren beteiligten Behörden betonten die hervorragende Zusammenarbeit und die Sicherheitspartnerschaft mit den privaten Bewachungsunternehmen. Alle Sicherheitsbehörden loben die Besonnenheit der Besucherinnen und Besucher, trotz der bereits genannten ereignisreichen Vorfälle in diesem Jahr. Die Kontrollen an den Eingängen wurden jederzeit problemlos akzeptiert. Alle Sicherheitskräfte berichten von sehr positiver Resonanz der Gäste, die sich bei Polizei, Feuerwehr und Sicherheitsdienstmitarbeitern für ihre Präsenz bedanken und sich sicher fühlen auf der Wiesn.

Zudem hoben Polizei, Sanitätsdienst und Jugendschutz positiv hervor, dass die Zahl der alkoholisierten Minderjährigen auch in diesem Jahr weiter zurückgegangen ist. Ordnungsdienst und Bedienungen sind für das Thema stark sensibilisiert. Jugendliche Besucherinnen und Besucher zeigten sich überwiegend vernünftig und verantwortungsbewusst.

Polizei
Die Polizei spricht von einem normalen Einsatzgeschehen auf der Wiesn. Die Einsatzzahlen liegen alle im Bereich des Vorjahres.

Feuerwehr
Das Oktoberfest 2025 verlief für die Branddirektion ohne gravierende Vorkommnisse.

Sanitätsstation
Die Aicher Ambulanz spricht von einer herausfordernden Wiesn. Insbesondere aufgrund des ersten Hitze-Wochenendes wurden 28 Prozent mehr Einsätze als zur Wiesn 2024 gemeldet. In Zusammenhang mit den beiden Sperrungen aufgrund der Überfüllungssituationen kam es zu keinen erhöhten Patientenaufkommen in der Sanitätsstation.

Jugendschutz
Der Jugendschutz hat bis zum 5. Oktober mehrere betrunkene Jugendliche auf dem Festgelände angesprochen, ob Hilfebedarf bestehe; es waren aber alle in Begleitung und versorgt. 200 Eltern wurden auf das Kinderwagenverbot nach 18 Uhr aufmerksam gemacht. 70 Familien mit Kindern wurden in den Festzelten nach 20 Uhr zum Gehen aufgefordert. Nach Ansprache durch die Ordner verhielten sich alle Elternpaare sehr kooperativ. Inobhutnahmen mussten nicht veranlasst werden. Der Still- und Wickelraum in der Festleitung wurde sehr gut frequentiert.

Fundstücke
Bis Sonntag, 5. Oktober, wurden hochgerechnet 4.500 Fundsachen registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies voraussichtlich 400 Fundsachen (Plus 10 Prozent) mehr. Darunter waren 1.100 Kleidungsstücke, 800 Geldbeutel, 600 Ausweise, 450 Bankkarten, 400 Smartphones, 370 Schlüssel, 280 Brillen/Sonnenbrillen, 150 Taschen, Rucksäcke und Beutel, 60 Regenschirme und 40 Hüte und Uhren, davon 25 Smartwatches. Rund 900 Fundsachen konnten noch während der laufenden Wiesn ausgehändigt werden (hochgerechnet). Kurioseste Fundstücke: ein Geldbeutel mit 620 Euro Bargeld, eine Knirschschiene, ein neues Dirndl, eine Lederhose, ein Akkordeon, eine Insulinspritze, eine Besteckkiste mit Inhalt sowie ein neues Apple I-Phone 17.

Krug-Klau 2025
Rund 116.000 Maßkrüge wurden vom Ordnerpersonal bisher eingesammelt (2024: 98.000).

KVR – Lebensmittelüberwachung
Die Lebensmittelüberwachung des Kreisverwaltungsreferats war in diesem Jahr mit sieben Lebensmittelkontrolleurinnen und Lebensmittelkontrolleur auf dem Oktoberfest vertreten. Auf dem Festgelände (einschließlich „Oide Wiesn“) unterlagen 392 Betriebe den ständigen Überprüfungen der Lebensmittelüberwachung. Die Abnahmekontrollen der Küchen in den Festzelten erfolgten bereits zwei Tage vor Eröffnung der Wiesn. Während des Oktoberfests wurden die Betriebsstätten regelmäßig im Hinblick auf die einwandfreie Betriebs-, Produkt und Personalhygiene und Warenanlieferung kontrolliert. Insgesamt wurden auf dem Festgelände durch die Lebensmittelüberwachung 1.076 Kontrollen durchgeführt und 83 Proben von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen entnommen, darunter auch Bier und fertige Speisen. Den eingelaufenen Beschwerden von Verbraucherinnen und Verbrauchern wurde umgehend nachgegangen. Für die Wurstprüfungskommission wurden acht Proben Schweinswürstl aus Festzelten und Wurstbratereien entnommen.

Aufgrund der regelmäßigen Überwachung der Lebensmittelbetriebe auf dem Oktoberfest konnte dem Entstehen von Mängeln präventiv entgegengewirkt werden. Geringere Mängel hinsichtlich der Betriebs- und Produkthygiene sowie der betrieblichen Eigenkontrollen wurden im Beisein der Kontrollpersonen meist unverzüglich beseitigt. Das Kreisverwaltungsreferat teilt bilanzierend mit, dass die Lebensmittelbetriebe auf dem Oktoberfest einen hohen Hygienestandard haben. 

Strom, Gas, Wasser
Bis zum 5. Oktober konnte das größte Volksfest der Welt störungsfrei von den Energiespezialisten der Stadtwerke München (SWM) abgewickelt werden. Wie 2024 wurde das Oktoberfest zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt. Der Stromverbrauch von circa 2,8 Mio. kWh liegt umgerechnet auf 16 Tage gleich wie 2024. Die höchste Tagesspitze wurde am Freitag, 3. Oktober mit 12.962 kW um 19.30 Uhr gemessen. Der Wasserverbrauch lag nach 16 Tagen bei etwa 81.000 m³ und somit rund 0,4 Prozent niedriger als 2024. Der höchste Tagesverbrauch wurde am ersten Hitze-Samstag, 20. September, mit 6.430 m³ gemessen. Der Gasverbrauch lag nach 16 Tagen Wiesn bei ca.144.500m³ und damit circa 7,3 Prozent unter dem Verbrauch von 2024.

Der Verbrauch bei den zehn Trinkbrunnen betrug insgesamt nach 16 Tagen rund 130 m³ (im Vorjahr lag der Verbrauch bei 84 m³). Der Trinkbrunnen mit dem meisten Verbrauch ist der hinter der Ochsenbraterei mit einem Verbrauch von circa 23 m³. Die Trinkwasserbrunnen wurden insgesamt 112.000-mal vom Benutzer betätigt.

Gesundheitsreferat
Das Gesundheitsreferat war sehr zufrieden mit der Trinkwasserhygiene, Krugspül-Hygiene und Sauberkeit in den öffentlichen Bereichen. Damit setzte sich der erfolgreiche Trend der Vorjahre fort. Das täglich kontrollierte Wasser an den Trinkwasserbrunnen ist einwandfrei. 

TÜV
Der Aufbau der Zelte, Buden und Fahrgeschäfte und die notwendige sicherheitstechnische Prüfung konnte in diesem Jahr innerhalb des vorgesehenen Zeitraumes durchgeführt werden. Zelte und Fahrgeschäfte wurden zusammen mit dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung wiederholt stichpunktartig unter anderem auf die Einhaltung der Betriebsvorschriften überprüft. Nennenswerte Verstöße wurden nicht festgestellt. Der Verlauf der Wiesn war aus Sicht der technischen Sicherheit ruhig und ereignisarm.

Baureferat – Straßenreinigung
Die tägliche Reinigung des Festplatzes verlief für die Straßenreinigung vollkommen problemlos. Auch tagsüber wurden auf dem Festgelände ein Elektrofahrzeug und eine Kleinkehrmaschine eingesetzt, soweit die Besucherströme dies zuließen. Zusätzlich wurden im Auftrag der Festleitung ein- bis zweimal am Tag die Flächen vor der Bavaria-Statue gereinigt.

Abfallwirtschaftsbetrieb
Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) hat bis zum 3. Oktober insgesamt 764 Tonnen Abfall entsorgt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2024 mit 872 Tonnen ergibt sich ein Rückgang um rund 12,4 Prozent.

MVG
Die MVG meldet etwas weniger Fahrgäste als im Vorjahr, am 3. Oktober haben die Fahrgastzahlen witterungsbedingt wieder deutlich zugenommen. Aufgrund des großen Andrangs bei der abendlichen Abreise mussten die Bahnhöfe Theresienwiese und Goetheplatz immer wieder kurzzeitig gesperrt werden, was aber keine weiteren Probleme verursacht hat. Die Fahrgäste waren gut gelaunt und blieben weitgehend friedlich.

Engagierter Einsatz aller Beteiligten
Alle Dienststellen im Servicezentrum leisteten in diesem Jahr unter herausfordernden Umständen einen großartigen Einsatz. Die Festleitung dankt allen Kolleginnen und Kollegen sowie allen Beschickerinnen und Beschickern für die reibungslose und sehr gute Zusammenarbeit!