München, 24.01.2017. Zwei Fälle allein am Montag (23. Januar), bei denen Fahrscheinkontrolleure tätlich von Schwarzfahrern angegriffen wurden, zeigen, dass Personen ohne Fahrschein immer rabiater werden. Die meisten Fälle ereignen sich bei Fluchtversuchen beim oder nach dem Aussteigen.
Gegen 09:10 Uhr kontrollierten Mitarbeiter des zivilen Prüfdienstes in einer S3 Fahrscheine. Kurz vor dem Halt am Haltepunkt Westkreuz konnte eine 50-Jährige kein Ticket vorzeigen. Als die Frau mit den Kontrolleuren aussteigen sollte, versuchte sie von einer unbekannten Begleitperson eine übertragbare IsarCard zu bekommen. Die Kontrolleurer bemerkten dieses betrügerische Vorgehen jedoch. Als am Westkreuz die Bundespolizei verständigt wurde, versuchte die 50-Jährige aus Starnberg zu flüchten. Als sie deswegen am Arm festgehalten wurde, trat sie mit dem Fuß gegen zwei Kontrolleure, schlug mit der Faust zu und beleidigte zwei weitere Prüfdienstmitarbeiter. Die DB-Bediensteten blieben unverletzt.
Eine Streife der Bundespolizei stellte vor Ort die Personalien der Beteiligten fest und ermittelt nun gegen die Starnbergerin wegen Körperverletzung, Betrug und Beleidigung.
Gegen 12:45 Uhr kontrollierten zwei Mitarbeiter des zivilen Prüfdienstes Fahrscheine in einer S-Bahn. Kurz vor dem Halt in Pasing erkannte ein 21-Jähriger die Kontrolleure und versuchte zu flüchten. Bei der Nacheile kam es zu einem Hanggemenge. Dabei trat der Flüchtende, ein wohnsitzloser Rumäne einem DB-Mitarbeiter gegen das Bein und versuchte mit dem Kopf zu stoßen. Im weiteren Verlauf beleidigte der Rumäne die Kontrolleure und erhob die rechte Hand zum verbotenen Gruß.
Eine alarmierte Streife der Bundespolizei nahm den 21-Jährigen fest und verbrachte ihn zur Dienststelle am Hauptbahnhof. Hier beleidigte der Rumäne auch die eingesetzten Beamten. Beim Gang zur Toilette schlug und trat er gegen Gegenstände und versuchte sich auch selbst zu verletzen. Ein Beamter musste den Schlagstock einsetzen um den Mann kontrolliert in die Gewahrsamszelle zu bringen. Die DB-Bediensteten und Polizisten blieben unverletzt. Der 21-Jährige erlitt eine Schürfwunde am Finger.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wird der wohnsitzlose Rumäne heute dem Haftrichter vorgeführt. Ermittlungsgegenstand sind versuchte gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und Erschleichen von Leistungen sowie Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.