Stefan Effenberg kritisiert Gladbachs Präsidenten Rolf Königs im „STAHLWERK Doppelpass“

Stefan Effenberg kritisiert Gladbachs Präsidenten Rolf Königs im
Foto: © SPORT1 / Rupp

„Eigentlich hat so ein Mann in so einer Führungsposition nichts zu suchen“

  • SPORT1 Experte Stefan Effenberg über den Auftritt von Gladbachs Präsident Rolf Königs: „Diese Äußerung von Rolf Königs ist katastrophal. Das geht völlig in die falsche Richtung.“
  • Rainer Bonhof, Vizepräsident von Borussia Mönchengladbach, über den Rücktritt von Sportdirektor Max Eberl: „Ich kenne Eberl seit 1991 und weiß, was in ihm vorgegangen ist. Mich macht es daher wohl betroffener als den ein oder anderen.“
  • Bonhof über die Aussagen von Gladbachs Präsidenten Rolf Königs: „Im internen Kreis waren seine Worte bezüglich Max Eberl völlig anders. Dass er ein Geschäftsmann ist, wisst ihr auch. Wir haben alles respektiert, was Max uns vorgetragen hat.“
  • Axel Hellmann, Vorstandssprecher Eintracht Frankfurt, über das Aus von Eberl: „Ich kann nur den höchsten Respekt entgegenbringen, sich im Fußball so zu öffnen ist aller Ehren wert.“
  • Hellmann über Veränderungen im Fußball-Business nach der Situation um Eberl: „Das muss uns alarmieren. Der Fußball ist nur bis zu einem gewissen Grad veränderbar, da müssen wir ehrlich sein. Am Ende ist es eine Maschinerie. Ich denke, dass unsere Rezepte auf Klubebene anders sein müssen. Die Teams müssen größer sein und auch Auszeiten müssen vorhanden sein.“

Stefan Effenberg hat Gladbachs Präsidenten Rolf Königs in „Der STAHLWERK Doppelpass“ auf SPORT1 scharf kritisiert. Rainer Bonhof, Vizepräsident von Borussia Mönchengladbach, hat sich zum emotionalen Aus von Max Eberl als Sportdirektor der Fohlen geäußert. Auch Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann äußerte sich zu Eberls Rücktritt und sprach über Veränderungen, die im Profifußball nötig sind. Die wichtigsten Aussagen des „STAHLWERK Doppelpass“ anbei.

 

Stefan Effenberg (SPORT1 Experte):

… über die Äußerungen von Gladbach-Präsident Rolf Königs nach dem Rücktritt von Max Eberl: „Diese Äußerung von Rolf Königs ist katastrophal. Das geht völlig in die falsche Richtung. Er hat nicht verstanden, wie man mit solchen Dingen umgehen muss. Das finde ich enttäuschend. Bei einem Mann seines Alters und seiner Erfahrung, da hätte ich etwas anderes erwartet. Eigentlich hat so ein Mann in so einer Führungsposition nichts zu suchen, wenn er so mit Menschen umgeht.“

… über Druck im Fußball-Business: „Ein Manager geht mit Niederlagen ins Bett. Spieler lachen am Montag wieder, bei Managern ist es anders, weil sie sich mit vielen anderen Dingen beschäftigen. Ich habe Ende der 80er Jahre angefangen zu spielen, da wurde gar nicht diskutiert. Wenn du Schwäche gezeigt hast, dann hieß es: ,Geh nach Hause und heul da.‘ Ich hatte auch Druck, habe mir den aber auch gemacht als Kapitän. Entscheidend waren das Trainerteam und die Familie, wo du dich geborgen und verstanden fühlst.“

Rainer Bonhof (Vizepräsident von Borussia Mönchengladbach):

… über das Aus von Max Eberl: „Ich kenne Eberl seit 1991 und weiß, was in ihm vorgegangen ist. Mich macht es daher wohl betroffener, als den ein oder anderen. Das war am Donnerstagnachmittag zum Tragen gekommen. Da war erkennbar, dass es nicht mehr geht. Er hatte geäußert, dass er aufhören will. Wir haben geäußert, dass wir die Saison noch gut beenden wollen und er uns die Chance geben soll, etwas anderes aufzubauen. Direkt zum Ausdruck ist es dann aber am letzten Donnerstag gekommen, wo wir dann auch alle gesagt haben, dass wir das respektieren und ihn freigeben müssen.“

… über die Rolle des Klubs rund um Eberls Situation: „Im Wissen, dass Max ein wertvoller Mitarbeiter von Borussia Mönchengladbach ist, der aber auch in einem Team gearbeitet hat, haben wir ihm im letzten Jahr eine zeitliche Freistellung angeboten. Wir haben ihm auch angeboten, sich in Ruhe zu erholen. Wir hatten dann die Erwartungen, dass er weitermachen will. Wir haben ihm alle Brücken gebaut, die man als Arbeitgeber bauen kann.“

… über die Aussagen von Gladbachs Präsidenten Rolf Königs: „Im internen Kreis waren seine Worte bezüglich Max Eberl völlig anders. Dass er ein Geschäftsmann ist, wisst ihr auch. Wir haben alles respektiert, was Max uns vorgetragen hat. Wir lassen einen verdienten Spieler und Manager von Borussia Mönchengladbach nicht alleine vor der Presse sitzen. Wir wollten ihm unterstützend zur Seite stehen und ihm helfen.“

… über einen Nachfolger von Eberl: „Mein Vater hat immer gesagt: ‚In der Ruhe liegt die Kraft.‘ Wir haben das erste Gespräch mit Steffen Korell geführt. Er sagte, dass die erste Reihe nicht seine Welt ist. Das glaube ich ihm und er ist weiter eine wichtige Stütze für uns in der Kaderplanung. Daher werden wir jetzt zusammenrücken und in aller Ruhe etwas erarbeiten. Wir werden erörtern, wer derjenige ist, der Max Eberl ersetzen wird. Ich kann Ihnen versichern, dass wir das nicht über das Knie brechen, sondern in aller Ruhe eine Entscheidung treffen.“

Axel Hellmann (Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt):

… über das Aus von Eberl: „Ich war total überrascht und habe keine Anzeichen gehabt, dass es so eine Dramatik hat. Ich kann nur den höchsten Respekt entgegenbringen, sich im Fußball so zu öffnen ist aller Ehren wert.“

… über Veränderungen im Fußball-Business: „Das muss uns alarmieren. Der Fußball ist nur bis zu einem gewissen Grad veränderbar, da müssen wir ehrlich sein. Am Ende ist es eine Maschinerie. Ich denke, dass unsere Rezepte auf Klubebene anders sein müssen. Die Teams müssen größer sein und auch Auszeiten müssen vorhanden sein. Wir werden den Fußball nicht auf den Kopf stellen, da es ein Leistungssport ist, der sehr beliebt ist. Daher müssen wir uns mit Rezepten beschäftigen und nicht mit der Frage, wie wir das ganze System verändert kriegen.“

… über die Situation der Klubs: „Ich glaube, dass wir die Situation erleben werden, dass die Menschen nicht alle zurückkehren werden, wenn die Stadien wieder auf sind. Wir sind alle gut beraten, vor der eigenen Haustür mehr zu tun. Dazu gehört es, die Anfassbarkeit zu erhöhen. Man muss zu den Menschen gehen und die Menschen müssen zu uns kommen.“

… über die 50+1 Regel: „Ich bin der Überzeugung, dass es der Bundesliga nicht guttun würde, die Regelung abzuschaffen. 50+1 steht für eine wirtschaftliche Vernunft und eine hohe Kostenstabilität. Es ist eine Tradition, aus der der Fußball kommt.“