Falsche Polizeibeamte zocken über 70-Jährige ab

Polizei
Symbolbild

Am Dienstag, 21.12.2021, zwischen 09:00 Uhr und 15:30 Uhr, erhielt eine über 70-Jährige mit Wohnsitz in München mehrere Anrufe von falschen Polizeibeamten. Der über 70-Jährigen wurde glaubhaft gemacht, dass es eine Festnahme von Tätern nach einem Raubdelikt gab und bei den Tätern ein Zettel mit ihrem Namen aufgefunden werden konnte. 

Durch geschickte Gesprächsführungen und wechselnd eingreifende weitere angebliche Polizeibeamte während des Telefongesprächs wurde die über 70-Jährige davon überzeugt, Bargeld von ihrem Bankkonto abzuheben. Dieser Aufforderung kam sie nach. Im Anschluss schickte sie den unbekannten Tätern ein Bild des Bargeldes, woraufhin ihr mitgeteilt wurde, dass es sich hier um Falschgeld handeln würde und die Polizei das Bargeld in echtes Geld tauschen würde. Um 15:30 Uhr übergab die über 70-Jährige das Bargeld an der Haustür an einen Abholer.

Einige Stunden später zweifelte die Seniorin an dem Ablauf und informierte den Notruf 110 der Münchner Polizei.

Die weiteren Ermittlungen führt das Kriminalfachdezernat 3 -AG Phänomene-.

Der Täter (Abholer) wurde von der Geschädigten wie folgt beschrieben: 
Männlich, 40 Jahre alt, ca. 175 cm groß, indische Erscheinung, feste Statur, rundliches Gesicht, dunkle, halblange, glatte Haare, dunkle Augen; dunkelblaue, halblange Jacke

Zeugenaufruf:

Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich Gotthilfstraße, Buschingstraße und Havelstraße (Bogenhausen) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kriminalfachdezernat 3 -AG Phänomene-, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Hinweis Ihrer Münchner Polizei:
Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte verwenden fast immer den Trick, dass sie die Angerufenen über vermeintliche Einbrüche in der Nachbarschaft informieren. Sie behaupten, dass sie deshalb in der Wohnung mögliche Geld- bzw. Schmuckbestände kontrollieren müssten. 

Vergewissern Sie sich bitte durch einen selbstständigen Anruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen Polizeibeamten handeln könnte. Wenn Sie den Polizeinotruf 110 anrufen, vergewissern Sie sich bitte, dass ein vorheriger Anruf auch definitiv beendet wurde, indem der Hörer aufgelegt oder eine entsprechende Taste eines Mobiltelefons gedrückt wurde. Lassen Sie keine unbekannten Personen in Ihre Wohnung, die sich nicht eindeutig legitimieren können. 

Dieser Hinweis gilt außerdem für Betrugsmaschen ähnlicher Art. Wenn Sie Anrufe von vermeintlichen Personen anderer Behörden erhalten, vergewissern Sie sich über einen unabhängigen Anruf bei dieser Behörde, ob der Anrufer tatsächlich in deren Auftrag bei Ihnen angerufen hat. 

Machen Sie am Telefon niemals Angaben über Ihre finanziellen Verhältnisse und teilen Sie keine Bankverbindungsdaten mit.

Beachten Sie vor allem:
•    Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
•    Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
•    Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
•    Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.