Kokain im Biomüll

Kokain im Biomüll
Insgesamt 9 Drogenpäckchen aus dem Bioabfall. Foto: Zollfahndung

Mindestens 4,5 Kilogramm Kokain in ihrem Abfallcontainer für Biomüll  entdeckten Angestellte eines in der Logistikbranche für Frischfrüchte tätigen Unternehmens bei Erding. Durch die Unternehmensleitung  daraufhin am 10.05.2021 unverzüglich verständigte Fahnder der  Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Südbayern des  Zollfahndungsamtes München und des Bayerischen Landeskriminalamtes  erfolgte kurze Zeit darauf die Sicherstellung des Kokains sowie die  weitere Spurensuche vor Ort.

Dabei konnte ermittelt werden, dass Beschäftigte einer Leihfirma am  Vortag einen Karton mit Bananen entsorgt haben könnten, da dieser,  wie später zu Protokoll gegeben, nicht den vorgegebenen Füllnormen  entsprochen hätte. Dem Umstand, dass der Karton „Fremdkörper“  enthielt – das mit Klebeband umwickelte und jetzt sichergestellte  Kokain – hätten sie keine weitere Bedeutung zugemessen.

Vor Ort stellten die Ermittler fest, dass die entsorgte Kiste zu  einer aus rund 1.150 Kartons bestehenden Lieferung Bio-Bananen aus  Ecuador stammen müsste und zunächst per Schiff über die Niederlande  und in der Folge per LKW zu der bei Erding gelegenen Niederlassung  des Handels- und Dienstleistungszentrums für Frischfrüchte verbracht
wurde.

Gut ein Drittel davon befand sich noch im Lager des Unternehmens und  wurde auf mögliche weitere Drogen überprüft. Die restlichen Kartons  waren bereits an 20 Supermärkte in ganz Bayern ausgeliefert. Sowohl  vor Ort als auch beim Einzelhandel eingeleitete Maßnahmen durch  Kräfte der GER Südbayern, des Zollfahndungsamtes München und  regionaler Polizeidienststellen führten nicht zum Auffinden weiterer  potentieller Drogenpäckchen.

Bei dem jetzt in gepressten Platten sichergestellten Kokain könnte es sich, wie die Erfahrungen in der Vergangenheit gezeigt haben, um ein  Erzeugnis mit hohem Wirkstoffgehalt handeln. Möglich wäre dabei ein  Aufstrecken bis zur dreifachen Menge. Unter Berücksichtigung  regionaler bzw. saisonaler Gegebenheiten wäre für eine solche Menge  im Straßenverkauf ein Erlös von schätzungsweise bis zu 1.000.000 Euro möglich.