Wasserwacht München warnt: Eisflächen nicht betreten!

Wasserwacht München warnt: Eisflächen nicht betreten!

Die kalten Temperaturen der vergangenen Tage haben dazu geführt, dass sich auf einigen Seen in Bayern eine Eisschicht gebildet hat. Doch vielerorts sind die Eisflächen auf den Gewässern in der Stadt und im Landkreis München noch nicht tragfähig. Die Wasserwacht des Münchner Roten Kreuzes warnt daher: „Die Eisdecke ist zu dünn und es besteht Lebensgefahr!“ Aufgrund der niedrigen Wassertemperaturen verliert ein ins Eis eingebrochener Mensch innerhalb kurzer Zeit das Bewusstsein und läuft Gefahr zu ertrinken.

Im Notfall die 112 anrufen und Hilfe holen!

Die Kreiswasserwacht München rät dringend, folgende Regeln für den Ernstfall zu beachten:

  • Laut um Hilfe rufen!
  • In jedem Fall vermeiden, dass man unter das Eis gerät.
  • So wenig wie möglich bewegen, um möglichst wenig Körpertemperatur zu verlieren.
  • Sofort Hilfe holen über die Notrufnummern 112.
  • Die eingebrochene Person beruhigen.
  • Nur mit Hilfe von Hilfsmitteln wie Rettungsring, Leitern (teilweise an Seen am Uferbereich vorhanden), Ästen, Abschleppseil oder ähnliche Gegenstände, die zur Verfügung stehen, die eingebrochene Person absichern.
  • Nur ans eisige Wasser gehen, wenn sie selbst über eine dritte Person mit einem Seil gesichert sind.
  • Den Verunfallten an Land bringen, in der stabilen Seitenlage lagern und vor Kälte schützen, bis der herbeigerufene Rettungsdienst eintrifft.

Eisrettung

Rund um die Uhr im Einsatz
Die ehrenamtlichen Wasserretter und die Schnelleinsatzgruppen der Wasserwacht des Münchner Roten Kreuzes sind rund um die Uhr für Notfälle auf dem Wasser und Eisrettung mit Wasserrettern und Einsatztauchern einsatzbereit.

Fragen und Antworten zu den Gefahren am Eis

Was sind die konkreten Gefahren an zugefrorenen Gewässern?
Die Eisstärke, ihre Beschaffenheit und somit die Tragfähigkeit können stark schwanken und sich selbst in einem kleinen Umkreis enorm verändern. Deshalb ist es trügerisch, sich darauf zu verlassen, dass das Eis schon halten werde. Denn die Entwicklung des Eises ist von vielen Faktoren abhängig, beispielsweise von Luft- und Wassertemperatur, Wind, Strömung (u.a. von einmündenden Bächen, Flüssen oder Quellen), von der Wassertiefe und einem sich ändernden Wasserstand, Pflanzenbewuchs unter Wasser, Schnee auf dem Eis (der isolierend wirkt und so potentielle Schwachstellen verdeckt) oder Erwärmung des Eises durch Sonnenschein. Dies sind nur einige Beispiele, wie die Eisbildung ungünstig sein kann.

Warum ist das so gefährlich?
Im kalten Wasser kann sich ein Mensch in der Regel nur wenige Minuten über Wasser halten. Schnell lassen die Kräfte nach und man ist zu stark geschwächt, um sich über Wasser halten zu können. Wer ins Eis einbricht, verliert bei den niedrigen Wassertemperaturen schnell das Bewusstsein und läuft so Gefahr zu ertrinken.            

Wann ist das Eis tragfähig?
Es muss in der Regel mehrere Wochen strengen Frost geben, damit Gewässer richtig zufrieren. Aufgrund der vielen Einflussfaktoren auf die Eisdicke (siehe oben), gibt es keine verlässliche Antwort auf diese Frage.