40 Tage ohne Kunststoff: Umweltreferentin ruft zum Plastikfasten auf

40 Tage ohne Kunststoff: Umweltreferentin ruft zum Plastikfasten auf

Mit rund 14 Millionen Tonnen im Jahr verbraucht in Europa kein anderes Land so viel Plastik wie Deutschland – Tendenz steigend. „Es ist wirklich allerhöchste Zeit, der Plastikflut Einhalt zu gebieten“, betont Umweltreferentin Stephanie Jacobs. „Mein Appell an alle Münchnerinnen und Münchner: Nutzen Sie in diesem Jahr die 40 Tage vor Ostern doch, um beispielsweise auf Plastik zu verzichten. Damit können Sie Ihren Alltag völlig neu entdecken und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Ökosysteme und aller Lebewesen – im Wasser und an Land“. Das Aufkommen an Plastikabfällen hat mittlerweile bedrohliche Ausmaße angenommen. Weltweit werden jährlich geschätzt 200 bis 250 Millionen Tonnen Plastik hergestellt. Ein großer Teil der jährlich produzierten Plastikmenge landet kurzfristig im Müll, davon werden lediglich 48 Prozent recycelt, während 52 Prozent verbrannt und somit der Kreislaufwirtschaft entzogen werden. 20 Prozent des hierzulande produzierten Plastikmülls werden zudem exportiert.

Umweltreferentin Stephanie Jacobs: „Die Zukunft unseres Planeten wird mehr denn je durch unseren Lebensstil und unser Verhalten geprägt. Das fängt bei der Gestaltung der Verpackung an und hört bei unserem Konsumverhalten auf. Das Plastikfasten ist ein erster und wichtiger Schritt, das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für Plastikmüll zu sensibilisieren und den Verzicht auf Plastik zu fördern.“

Darüber hinaus können bereits kleine Verhaltensänderungen, die sich leicht umsetzen lassen, schon viel bewirken. „Gerade Wegwerfprodukte wie der tägliche Coffee-to-go-Becher oder Einwegverpackungen sind meist überflüssig und können problemlos durch umweltverträglichere Alternativen ersetzt werden. Wer beispielsweise für den Einkauf Baumwollbeutel oder Obstsäckchen verwendet, kommt problemlos ohne Einweg-Plastikbeutel aus. Produkte ohne Plastikverpackung, stattdessen Mehrwegprodukte, Produkte in Verpackungen aus Papier und Pappe oder gar unverpackt reduzieren die Mengen an Plastik deutlich“, so die Münchner Umweltreferentin. Hier einige Tipps, die den Einstieg ins Plastikfasten erleichtern:
– Statt einen To-Go-Becher mitzunehmen, verwenden Sie lieber Pfandbecher. Oder noch besser: Gönnen Sie sich fünf Minuten und trinken Sie Ihren Kaffee direkt vor Ort.
– Verwenden Sie gewachste Baumwolle statt Frischhaltefolie
– Trennen Sie Ihren Müll.
– Bringen Sie Gefäße für den Einkauf in den Laden mit und kaufen Sie Milch und Joghurt im Pfandglas.
– Verwenden Sie Vorratsgläser statt Plastikbehälter.
– Tragen Sie für Spontaneinkäufe immer eine leicht verstaubare Einkaufstasche mit sich.
– Trinken Sie Leitungswasser und benutzen Sie Sodasprudler statt Wasser in Plastikflaschen.
– Verwenden Sie im Bad Seifen statt Duschgels und Pflanzenöl statt. Makeup-Entferner in Plastikbehältern.
– Verwenden Sie Kernseife für Ihren Frühjahrs-Fensterputz.
– Setzen Sie auf Waschsoda als Toilettenreiniger.
Es gibt eine Vielzahl kleiner Schritte, die dabei helfen, Plastikabfälle zu vermeiden. Dabei empfiehlt es sich, die oben genannten Beispiele und andere nacheinander in die tägliche Routine zu integrieren und so den Verpackungsmüll aus dem Alltag zu verbannen.